Paĝo:Germana Esperantisto - Aŭgusto-Oktobro 1914 B.pdf/4

El Vikifontaro
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Ich beobachtete die Mienen der Passanten: keiner stimmte mit ein, keiner ruft „Vive la France!" u. a. Ich hatte mir französische Kriegsbegeisterung anders gedacht.

Wir nahmen uns noch Mundvorrat mit und sind bald am Bahnhof. Aber welch ein Gewühl, und wieviel hört man deutsch sprechen! Es sind flüchtende Landsleute. An diesem Abend sollten noch einige Zŭge nach der belgischen Grenze verkehren — die deutsche war schon völlig gesperrt. Aber wie eine Fahrkarte bekommen? Für dieses Menschengewŭhl war ein einziger Schalter geöffnet, nach dem alles drängte. Ich bewachte mein und meines Landsmanns Gepäck, während dieser versuchte, zwei Karten nach Belgien zu lösen. Fŭnf Viertelstunden harrte ich so auf meinem Posten und wurde Zeuge vieler ergreifender Bilder, bis mein Begleiter mit zwei Karten fŭr Verviers zurückkehrte. Glücklich gelangten wir hinaus, und sehen den Zug noch stehen, doch als wir hinzueilen, da setzt er sich in Bewegung, und wir sehen ein, daß es Wahnsinn ware, noch hinaufzuspringen in den ŭberfüllten Zug, wie einzelne tun; hinter dem letzten Wagen lauft ein Mann verzweifelt nach, um die Puffer zu gewinnen. — Wir horen, daß um 1/2 10 Uhr ein zweiter Zug folgen soll, und diesmal haben wir Glück. Im Nu ist das Abteil voll; wir atmen auf. Dann kommt aber das Bewußtsein des Elends ŭber meine Landsleute, Sie waren alle, wie ganz Paris, durch den plotzlichen Ausbruch des Krieges überrascht und davongeeilt aus ihrem Beruf, z. T. von Haus und Hof. Und doch sind sie froh, der sicheren Heimat zueilen zu konnen. Schliefilich bricht sogar ein rediter Galgenhumor durch. So fahren wir ŭber St. Quentin und Maubeuge nach Jeumont, der franzosischen Grenzstation. Es ist nachts 2 Uhr; wir alle mŭssen aussteigen und zu Fuß nach Erquelines, der ersten belgischen Station. Wie ein langer Zug von Verbannten zogen die Flŭchtlinge mit Sack und Pack durch die finstere Nacht. Trotz der spaten Nachtstunde standen einzelne Einwohner von Jeumont am Wege und hohnten „choucroutiers! i maudits allemands!" Mein Begleiter kann sich nicht halten, einem derselben ein halblautes „Halt die Schn. . . .!" zuzurufen, bekommt aber sogleich einen kraftigen Fußtritt gegen den Leib, so daß sein Gepäck zu Boden fallt. Wir beschleunigen unseren Schritt und gelangen ŭber die Grenze nach Erquelines. Hier lagerten in der großen Bahnhofshalle dicht gedrangt die Insassen des früheren Zuges von Paris die meisten saßen oder hockten auf dem Boden, Kinder schliefen, andere schrien, auf vielen Gesiehtera lagen Abspannung und Kummer, besonders zu bedauern waren Mŭtter mit Sauglingen. Morgens um 1/2 4 Uhr ging endlich der belgische Zug ab, ein Zug von ungeheuerer Länge und dennooh bis aufs äußerste ŭberfŭllt. Viele standen oder kauerten auf dem Boden des Wagens. Ich selbst konnte nur auf dem Boden sitzen, meine Beine zwischen etlichen anderen Beinen und Gepackstücken, so daß sie weder rechts noch links konnten; auf mir hatte ich einen schlafenden Jungen einer Dame aus Lŭemburg, die selbst noch mit zwei anderen Kindern Mühe hatte. An Schlaf war natürlich nicht zu denken, und so schaute ich hinaus auf die steilen Talwande der Sambre und Maas mit ihren prachtig gelegenen Burgen, Dörfern und Städten. Wir fuhren durch Namur und das langgestreckte Lüttich; wer von den Mitreisenden hatte damals geglaubt, daß hier der Krieg zuerst toben wŭrde, und daß über diesen starken Festungen sobald die deutsche Flagge wehen würde? Mit einigen Hindernissen (z. B. hielt der Zug einmal plotzlich inmitten eines Tunnels eine halbe Stunde lang im Dunkeln und dann oft auf der Strecke) kamen wir nach Verviers. Wahrend eines solchen Aufenthaltes zeigte sich plotzlich an der Außenseite des Wagenfensters ein Gesinnungsgenosse aus Kassel, der auch von Paris kam. Von der belgischen Grenzstation Welkenraedt mußten wir wiederum zu Fuß über die Grenze gehen nadi Herbestal. Ich hatte noch einige Karten mit belgischen Marken in Welkenraedt aufzugeben und fragte einen am Wege stehenden Beamten nach dem Briefkasten. „Vi ja estas esperantisto!" rief er und erbot sich, sie mir zu besorgen. So war denn der letzte Ausländer, mit dem ich auf der Reise zusammen getroffen war, ein Esperantist, wie ich ŭberhaupt sechsmal wahrend dieser 14-tägigen Reise rein zufällig mit Jüngern Zamenhofs bekannt wurde, einzig durch das Tragen des grünen Sterns; es gibt eben mehr von diesen, als sich mancher traumen läßt

Und nun waren wir in Herbestal, dem ersten Ort auf deutschem Boden und grüßiten das liebe Vaterland und den ersten deutschen Soldaten, der unsere Papiere prüfte. Auf der Fahrt "von Aachen nach Köln jubelte alt und jung den aus Paris heimkehrenden Landsleuten zu. Uber Elber- feld, Halle und Leipzig erreichte ich am 3. August abends meine Heimat.


Esperanto
kaj Ruĝa Kruco en mondmilito

La legantoj certe supozos, ke mi raportos pri grandegaj profitoj, kiujn la kompanioj de l’ Ruĝa Kruco havas per Esperanto dum la nuna mondmilito. Tion mi tre volonte farus, sed bedaŭrinde ne povas, ĉar, kvankam oni jam de longe ekkonis kaj priparolis en la kunvenoj de l’ Ruĝa Kruco la gravan utilon de Esperanto ĉe la helpo